Interview Davis Pahl
Im Gespräch mit Davis – Streetart-Künstler aus Lüdenscheid.
Davis Pahl, der sich in Kunstkreisen als fuuchs+raabe einen-, na ja, vielleicht wohl eher zwei Namen gemacht hat, ist ein Streetart-Künstler aus Lüdenscheid. Auf das schöpferische Konto des 34-Jährigen geht etwa die Neugestaltung der Thünentreppe in Lüdenscheid. Nun hat er auf unseren Wasserflaschen seiner Kreativität freien Lauf gelassen.
Hey Davis, zum Warmwerden: Erzähl doch mal wo du herkommst und was du beruflich machst.
Hi, ich bin Davis, 34 Jahre alt und komme aus Lüdenscheid. Ich bin hier geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen und – wen überrascht’s – ich wohne hier. Hauptberuflich arbeite ich als Grafikdesigner in einer Werbeagentur. Nebenbei verdiene ich mir mit meiner Kunst etwas dazu.
Stichwort: Kunst. Wie und wann hast du sie für dich entdeckt?
Damit hat’s schon sehr früh angefangen, schon als kleiner Junge. Ich glaub’ ich war sogar noch Windelträger. Da hab ich bereits alles bemalt und beschmiert, was mir so in die Finger kam. So ging es dann mit der Kunst weiter: aus Kritzeleien wurden Formen und die wurden zu Bildern.
Irgendwann hab ich dann auch die richtigen Leute kennengelernt, mit denen ich meine Leidenschaft teilen konnte. So bin ich dann in die Graffiti und Kunstszene reingewachsen. Das hat mir unglaublich Spaß gemacht und ich hab natürlich geschaut, ob ich das mit meiner beruflichen Zukunft verbinden kann. Und siehe da: Ich bin Grafikdesigner geworden. Und weil ich von Kunst nicht genug bekommen kann, mach ich nebenbei auch noch meine eigene.
Unter anderem findet sich diese auf unseren Flaschen wieder. Was hat es mit dem Motiv auf sich, welche Message verbirgt sich dahinter?
Zugegeben, das Motiv ist ziemlich abstrakt. Doch genau das war der Plan. Ich bin nämlich ein Fan davon, Betrachter etwas länger über ein Bild nachdenken zu lassen. Erst dann setzt man sich richtig mit den Dingen auseinander. Im Mittelpunkt des Flaschenmotivs steht beispielsweise eine Person, die sich Wasser aus dem Hahn einschüttet. Und um sie herum ist die komplette Reise des Leitungswassers abgebildet – von der Talsperre in unsere Gläser.
Kam dir die Idee spontan?
Eigentlich schon. Ich hab’ einfach ein paar Sachen angescribbelt, also auf’s Papier gekritzelt und hatte schnell einen Stil vor Augen, den ich bei diesem Projekt verfolgen möchte. So kam dann eins zum anderen: Mit der Look-Idee im Hinterkopf hab ich die einzelnen Parts des Motivs gestaltet und sie dann zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Und jetzt bin ich einfach nur super happy, dass es seinen Platz auf euren Wasserflaschen gefunden hat.
Womit wir von deiner Leidenschaft zu unserer kommen: dem Leitungswasser. Was verbindest du damit?
Eine Menge. Schon als Kind hab ich ausschließlich Wasser aus dem Hahn getrunken. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Und wenn ich Lust auf etwas süßere Getränken verspüre, wie etwa Saft oder Limonade, dann strecke ich die immer noch mit Leitungswasser.
Du scheinst ein wirklich passionierter Wassertrinker zu sein. Hat unser Wasser vielleicht auch noch einen Platz in deiner Kunst?
Klar, sogar einen wichtigen. Ich nutze Wasser, um etwa bestimmte Stile oder Moods zu erzeugen. Spontan denke ich da an Verläufe und Schattierungen. Oder ganz banal: Ich benutze Wasser, wenn ich Skulpturen aus Beton gieße. Es ist bei allen meinen Kunstwerken irgendwie mit von der Partie.
Umso schöner, dass du unseren Flaschen deine Handschrift verpassen konntest. Wenn du dir einen weiteren x-beliebigen Gegenstand aussuchen könntest, dem du deinen Stempel beziehungsweise deine Kunst aufdrücken könntest, welcher wäre das?
Das klingt jetzt total unspektakulär, aber es ist tatsächlich eine Weinflasche. Ich hätte mega Lust drauf, mal ein Weinlabel ganz nach meinen Vorstellungen zu gestalten. Aktuell mach’ ich das in meinem Job als Grafikdesigner zwar auch schon, aber da muss ich mich immer an bestimmte Vorgaben halten. Ich würd’ der Fantasie gern einfach mal freien Lauf lassen, um zu sehen, was die Leute von meinem Label halten. Aber hey: Mit dem Design für eure Flaschen hab ich vielleicht ja schon den ersten Schritt in diese Richtung gemacht.
Davis, danke für das Gespräch.